Dies ist mal ein positiver Beitrag mit einer frohlockenden Botschaft. Falls du schon immer ein verkappter Gangster warst, dich nie mit Vorschriften anfreunden konntest und sowieso nur das Gegenteil dessen machst, was Mutti sagt…
Dann ist deine Zeit gekommen.
Du hast es sicher schon bemerkt und ich sag es gleich vorneweg: Die Regelbefolger haben ausgedient. Die Faktenhuber ebenfalls. Und die Gutmenschen sowieso.
Und noch was schönes: Auch der deutsche Vorzeigebürger stirbt aus. Und zwar an Stress, Langeweile oder Wahnsinn. Er weiß es nur noch nicht, für welches davon er sich entscheiden muss, was zwangsläufig immer auf letzteres hinaus läuft.
Jetzt zu uns Haudegen. Es ist befreiend, sich nicht mehr nach den Regeln von Idioten verbiegen zu müssen. Aber nur, wenn man das ist, was die nie sein können, weil sie Angst davor haben: Der ‚Böse Bube‘. In gewisser Weise.
Der ehrliche Gauner
Der Begriff ‚Ganovenehre‘ kommt nicht von ungefähr. Richtige Ganoven bleiben sich immer selbst treu und sind damit weniger falsch als so manch einer glaubt.
Dein Vorteil bei Ganoven ist, dass du bei denen weißt, woran du bist. Du, nicht Hans, Franz oder Frank-Walter, deren Interessen er zu durchkreuzen droht und natürlich nicht verrät wie er das macht.
Aber die Art, wie er als Gauner gaunert ist immer die selbe. Ehrliche Ganoven haben sowas wie eine wiedererkennbare Signatur oder Handschrift, ähnlich wie Designer, Künstler oder Entertainer. Einige haben sogar einen gewissen Anspruch, richtig gut in dem zu sein, was sie sind. Eben Gangster.
Bequeme Spießer sind genauso langweilig wie ihre Probleme, die sie beklagen. Interessant sind nur die Bösen, weil sie kreativ Probleme lösen. Wahrhaftige Ganoven sind deshalb inspirierend wie Sau.
Sie treten in Aktion wenn die Anderen, also Hans und Franz, erstmal Urlaub machen, zu Mutti ins Bett müssen oder warten bis ihnen ein Chef (oder die Regel oder Mutti) sagt, dass sie anfangen dürfen.
Der Unterschied
Zwei Dinge unterscheiden Gangster, Gauner und Ganoven von Norm(al)bürgern.
Egal, was sie tun, sie schaffen Fakten. Und sie gehen dabei das Risiko ein, erwischt zu werden.
Wenn das Leben unberechenbar ist, dann musst auch du es sein, um ihm die Stirn zu bieten.
Geht irgend was daneben, dann fangen Gangster wieder von vorn an. (Bleiben sich selbst treu.)
Geht das, was sie machen gut, dann kann Ihnen keiner mehr an die Karre pissen.
Ja, viele Gangster sind schlecht. Oder Betrüger. Aber nicht alle.
Es gibt sogar unter den ausgewichsten (ausgebufften, verschlagenen, mit allen Wassern gewaschenen) Gangstertypen solche, die aus dem richtigen Holz geschnitzt sind.
Um ehrlich zu sein, der Unterschied zwischen waschechten Gangstern und angesehenen „Persönlichkeiten“ ist verschwommener und weniger klar als einige dir weiß machen wollen.
Der Film Le Dernier Diamant (Der Letzte Diamant oder 134 Karat) mit Yvan Attal (der Schwiegersohn von Asphaltlunge Serge) erzählt so ein Beispiel unter Dieben.
Der liebe Onkel Doktor…
kann ganz böse sein und für Geld oder Ruhm gesunde Leute gern krank machen. Kennen wir ja alles.
Der kleine Dieb kann seine Beute großzügig mit denen teilen, die selber nicht mehr in der Lage sind, ihren Finger lang zu machen.
Und er hilft wenn Gefahr in Verzug ist, während hohe Tiere immer einen Art Fahrerflucht begehen.
Große Politiker bestehlen das Volk und behalten alles für sich.
Eliten machen Regeln und Gesetze die für sie nicht gelten oder ihnen zumindest nichts anhaben können. [Genauso Manager, die jene Gesetze dann nutzen, um noch mehr zu bescheissen.]
Funktionäre erhöhen ihre Diäten und finanzieren Kumpanen mit Steuergeldern. [Siehe oben.]
Da kann der brave Bürger nur resignieren.
Außer Gangster natürlich. Und wieso?
Ausgewichste Gangster sind gut darin, Umstände zu nutzen, zu hintergehen oder durch die Hintertür zu entkommen. Eines davon geht immer.
Wenn dir deine Umstände nicht passen, dann sei für sie wie ein ausgewichster Gangster.