Januar, Jänner oder Jammer. Es macht keinen Unterschied und ist alles dasselbe. Der erste Monat im Jahr ist eine Art Polarmontag, vergleichbar mit der Polarnacht in Skandinavien. Beides bringt eine gewisse, trübe, Stimmung mit sich.
Einige von uns sind faul, fett, versoffen oder bequem geworden. Und das Wetter ist auch noch unschön. Und einige sind noch nicht freiwillig im Januar angekommen, weil sie noch den 32. Dezember feiern. Die wollen gar keinen Januar. Und richtige Suffköppe kennen keinen Januar.
Und den Frauen passen ihre erst zu Weihnachten neu geschenkten oder gekauften Klamotten schon jetzt nicht mehr. Das will kein Mann miterleben.
Post Holiday Syndrome
Das Beste ist natürlich, wenn man erst gar keine Feiertage, keine zu langen Pausen oder Orgien (Urlaube, Dauerparties, Dauerglotzen, Sauftouren, Facebooking, Tweeting, Festivals, Supersausen und Oktoberfeste) durchleben muss.
Aber wer macht das schon? Wer verzichtet schon auf Feiertage und Genüsse? Nicht mal die Mönche halten da sich zurück.
Für die, die sich und die Feiertage hart verlebt haben, gibt es drei Methoden, um sich wieder fit zu kriegen. Und zwar durch Tricksen, Planen oder Trumpen. Dabei kommt es ganz auf deinen Typ an, welche Methode wirkt und welche nicht.
Tricksen
Sei genervt von den ganzen Feiertagen. Und zwar vor, während und danach. Fühl dich befreit von den ganzen Feiertagsstress. Sei froh, dass die Festtags-Hölle endlich überstanden ist.
Nimm das neue Jahr als Chance deines Lebens. Als Chance für einen Neubeginn oder Wechsel (Job, Partner, Ort, Politik, Geschlecht).
Planen
Damit meine ich die nächste Sause planen, den Einkauf von Getränken koordinieren und eine Roadmap für Kneipentouren erstellen. Jetzt gerade haben wir ja noch frisch im Kopf, wie der Hase torkelt und was zu verbessern wäre. Wir sind ja noch im Flow. Und Flow heißt Fluss, der Fluss von Alkohol.
Plane mindestens für jedes Januar-Wochenende eine Party. Allein die Planung, der Gedanke daran und die Vorfreude machen dich schon glücklich.
Trumpen
Jetzt kommen wir zum ultimativen Killer gegen den Neujahrs-Blues. Frei nach dem Motto: Vegetierst du noch oder trumpst du schon?
Man muss wissen: Die schwerste Zeit hält an bis zum 20. Januar. Danach geht vieles besser. Aber warte nicht erst bis es soweit ist. Sonst wirkt die Trumpe nicht richtig
Erkläre dich sofort zur unschlagbaren Weltspitze. Echte Profis kommen schon unschlagbar zur Welt. Gleichzeitig musst du schnell alle guten Vorsätze für Schwachsinn erklären und über Board werfen.
Dann ersetze die guten alten Vorsätze durch schwachsinnige. Das verwirrt die Leute und der einzige, der jetzt klar sieht, bist du. Beispiele?
Fang an zu rauchen. Rauche überall. Falls du schon rauchst, musst du den Konsum massiv ausbauen und stärkere Sorten anschaffen. (Wozu gibt’s denn Zigaretten überhaupt zu kaufen?) Probiere zusätzlich noch Dope und kaufe möglichst auf Vorrat.
Spritze, kokse und bringe es auch anderen bei. Versuche damit zu handeln. Und besorge dir Waffen, damit es einfacher geht. Einen Waffenschein bekommst du beim örtlichen Schützenverein. (Bring ein Geschenk mit.)
Fang an zu Trinken. Falls du schon trinkst (Motto: Trinkst du noch oder säufst du schon?), dann gehe über zum Saufen. Das beschleunigt die Zeit bis zur nächsten Sause.
Fahre mehr Auto. Busse und Bahnen sind für Loser und helfen beim Neujahrs-Blues nicht unbedingt weiter. Verkaufe dein Fahrrad an jemanden, den du nicht leiden kannst und hör auf, zu Fuß durch die Gegend zu latschen.
Autos sind komfortabler, sind standesgemäßer. Und sie sind gut für deine Psyche: Um den Klimawandel brauchst du dir keine Sorgen mehr zu machen. Den haben die Chinesen erfunden, um die Amis zu ärgern.
Gib mehr Geld aus. Du hast dir vorgenommen zu sparen? Kannst du trotzdem noch, aber an anderer Stelle (Kinder, Frau, weitere Bedürftige, Gesundheit). Besorge dir lieber einen vernünftigen Wagen, mindestens 5 Meter, mindestens acht Töppe. Trinke nur den guten Stoff. Und hab auch was für Frauen übrig, also Nutten.
Umgib dich mit zwielichtigen Gestalten, um Eindruck zu schinden. Wer mit harten und schweren Jungs rumhängt, wird selbst zu einem und verschafft sich Respekt.
Gehe auf Rachefeldzug. (Motto: Grollst du noch oder rächst du schon?) Das ist eine der besten Arten, sein Leben zu verbringen und sich selbst einen Gefallen zu tun. Überlege, wer dich in der Vergangenheit mal nicht geholfen hat und nehme davon fünf Personen, die du es so richtig heimzahlen willst. Warum? Rache ist süß. Und du liebst doch süßes, oder?
Falls andere noch Rechnungen bei dir offen haben, prelle sie, weil du dich betrogen fühlst. (Du brauchst jetzt dein Geld für wichtigeres wie Außenwirkung.) Wenn hier jemand noch eine Rechnung offen hat, dann bist du das.
Richte einen Twitter-Account ein und motze über alles rum, was nicht in dein Weltbild passt. Tue es am besten um 3 Uhr morgens. Erstens stört dich dann keiner. Und Zweitens staunt jeder, wie früh du schon in Gange bist. Und noch was: Bedanke dich ab und zu bei dir selbst, damit jeder lesen kann, wie großzügig du bist.
Gucke mehr Fernsehen. Wer Fernsehen guckt, der weiß über alles bescheid.
Kurz: Schluß mit der kleinlauten Bescheidenheit. Großspurig und gönnerhaft lebt es sich besser. Und Party ist jetzt jeden Tag.
/Ironie [Lila ist Ironie]